Venenverweilkanülen und -katheter
Was versteht man unter Venenverweilkanülen
Eine Verweilkanüle ist ein dünner, flexibler Schlauch. Mit seiner Hilfe werden Flüssigkeiten und Medikamente direkt von der Vene in den Blutkreislauf aufgenommen. Der Schlauch wird durch die Venen, meist in der Ellenbeuge, am Unterarm oder auf dem Handrücken eingeführt. Je nach Hersteller wird sie auch Braunüle, Flexüle, Abbokath, Venflon, Vygonüle genannt. Vigio, Venüle, Nadel oder der venöse Zugang sind der umgangssprachlichen Bezeichnung. Im süddeutschen Raum und in Österreich spricht man in diesem Zusammenhang auch von der „Leitung“. Sie wird verwendet, um intravenöse Flüssigkeiten, Medikamente oder Blut zu verabreichen, wenn eine Person Probleme mit dem Schlucken hat. Solch eine Verweilkanüle schütz Patienten vor der Belastung von mehreren Einstichen. Oftmals werden mithilfe von Venenverweilkanülen auch eine Bluttransfusionen verabreicht. Solch eine Verweilkanüle wird vorwiegend über mehrere Tage hindurch verwendet. Sollte ein dauerhafter Zugang zum Blutkreislauf erforderlich sein, kommt oftmals ein chirurgisch implantierbaren Langzeitkatheter zum Einsatz.
Für welche Patienten ist so eine Venenverweilkanüle gedacht?
Eine Verweilkanüle kann bei Patienten verwendet werden, die aufgrund von Schluckproblemen nicht trinken können, wie bei Patienten mit Schlaganfall oder Kopfverletzung. Sie werden auch bei Patienten verwendet, die sich einer Operation unterzogen haben, um ihnen zu helfen, sich schneller zu erholen. Ebenso bei Menschen, denen eine Magensonde wegen eines Darmverschlusses eingesetzt wurde. Oftmals wird sie auch bei Krebspatienten bei der Chemotherapie eingesetzt.
Solch eine Verweilkanüle kann auch während Endoskopie Verfahren platziert werden, um eine bessere Visualisierung des Körperinneren zu ermöglichen.
Welche Vorteile hat die Verwendung einer Flexüle
Eine Verweilkanüle hat mehrere medizinische Vorteile gegenüber anderen Methoden zur Verabreichung von Chemotherapie oder Strahlentherapie, wie der intravenöser Tropf, katheterbasierte Verabreichungssysteme und orale Kapseln. Sie haben auch viele andere medizinische Vorteile, wie die Schmerzlinderung und Hilfe bei Atemproblemen bei Menschen mit Epilepsie oder anderen neurologischen Problemen. Eine Braunüle erleichtert den Patienten auch das Essen und Trinken. Das kann das Risiko eines Patienten für etwaige Komplikationen wie Lungenentzündung oder Dehydration verringern.
Weiters können Ärzte die Reaktion des Körpers des Patienten überwachen und Ihre Behandlung entsprechend anpassen.
Wer darf eine Venenverweilkanüle anbringen?
Grundsätzlich ist das Legen eines peripheren Venenkatheters ein Vorgang, der von einem Arzt oder auch von Medizinstudenten durchgeführt werden sollte. In vielen Krankenanstalten ist es aber eine durchaus gängige Praxis, dass der Arzt diese Arbeit auch an medizinisches Fachpersonal wie an Krankenpfleger oder Krankenschwestern, Hebammen oder ähnliche Berufsgruppen delegiert.
Wie wird eine Flexüle gelegt?
Normalerweise wird die der Kanüle in einem Winkel von etwa 30 Grad in die Haut eingeführt. Um das Durchstechen der Vene zu vermeiden, wird in der Folge der Einfuhrwinkel abgeflacht. Wenn die Punktion erfolgreicher war, füllt sich die Kappe der Kanüle, der Konus, mit Blut. Dann sollte die Venenverweilkanüle noch etwa 1 bis 2 mm weiter in die Vene eingeschoben werden.
Wo sollte eine Venenverweilkanülen angelegt werden?
Meist eignen sich die Unterarme und die Handrücken am besten, um einen Braunüle zu legen. An diesen Körperteilen sind auch die Venen besonders gut zu sehen. Das Wohlergehen des Menschen sollte immer im Vordergrund stehen. Deshalb ist immer auf den Komfort des Patienten geachtet worden. Hier sind Venen sowohl im Bereich der Gelenke wie auch an der Schreibhand, das ist die dominante Hand, möglichst zu vermeiden.
Wer eine Venenverweilkanülen in der Ellenbeuge legen möchte, sollte besonders vorsichtig sein. In diesem Bereich liegen sowohl Arterien und Nerven relativ nahe an der Vene. Deshalb können Fehlpunktionen auftreten. Sollte nach dem Setzen einer Flexüle der Patient über heftige und untypische Schmerzen klagen, hat der behandelnde Arzt oftmals einen Nerv getroffen. Hier sollte die Punktion abgebrochen werden. Solch eine arterielle Fehlpunktion ist meist an einem pulsierenden Blutfluss zu erkennen.